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Anmerkungen zum Ordner Nr. 7

Liebe Leserinnen und Leser
 Im Ordner Nr. 7 beschäftige ich mich ausschließlich mit dem sogenannten Milchborntal. Das langgestreckte Milchborntal trägt seinen Namen durch den Milchbornsbach. Die Quelle dieses Baches liegt unterhalb von Neuenhaus (bei Moitzfeld). Es herrscht oberflächlich vielfach die Meinung vor das, dass Milchborntal wie auch die angrenzende Hardt hätten wenig spektakuläre "Orte" vorzuweisen. Dem ist aber nicht so. Hier nur einige Beispiele (und diese Aufzählung ist nicht vollzählig) Ganz oben auf dem Bensberger Höhenrücken liegt das Kurfürstliche Jagdschloss und die beiden christlichen Kirchen.
Gleich unterhalb liegen das ehemalige Gasthaus "Am Ende der Welt" 
                                     Aber sehen Sie weiter
1.) Vom Hexenhäuschen zum Waldhotel Mangold
2.) Gaststätte "Am Ende der Welt"
3.) Der Bensberger Bergfriedhof und der Ehrenfriedhof Bensberg
4.) Gaststätte ""Wirtschaft zum Milchborntal"
5.) Die ehemalige Sandkaule
6.) Der französische und der österreichische Friedhof in der Hardt

Hinweis: > Das Strand - und Quellbad Michels auch Freibad Milchborntal genannt finden Sie im Ordner HISTORIE 5  

7.) Waldstadion und Milchborntal
8.) Der Kadettenweiher
9.) Der Milchborntalweiher

Hinweis: > 10.) "Die Erdenburg bei Bensberg" befindet sich in einem separaten Ordner unter > Erdenburg <.

11.) Der Jungfrauenweiher
12.) Die ehemalige Grube Blücher / heute Naturfreundehaus Hardt 




In loser Reihenfolge möchte ich nun einige Örtlichkeiten etwas ausführlicher beschreiben.  Beginnen wir die Zeitreise durch das Milchborntal mit dem Romantik- Hotel Mangold.

                   1.) Vom Hexenhäuschen zum Waldhotel Mangold

von Willi Fritzen
Firmengründer war Willi Mangold (Spitzname: "Hexe Willem") geb. 1892 / Verwunderter im I. Weltkrieg / Mitgründer der KSK - Filiale in Bensberg. Er war vor dieser Zeit Beamter und ließ sich nach seinem Ausscheiden die Beamtenversicherung auszahlen.
Dann kaufte er sich mit dem Geld größere Ländereien, teilweise noch mit alten Fachwerkhäusern bebaut im Milchborntal und oberhalb im Wald (Sandkaule) . Dort bei der sogenannten, einstigen Sandkaule errichtete er zunächst eine kleine Holzbude und verkaufte an Spaziergänger Kaffee, Getränke, Wasser etc. etc. Der Verkauf erfolgte zunächst nur im Sommer.  
Dann errichtet er auf dem späteren Firmengrundstück (heute Waldhotel) ein anderes Büdchen (Trumpfschokolade) stellte Tische und Stühle raus und verkaufte neben Trumpfschokolade Getränke und Süßigkeiten etc. etc. (die Holzbude an der Sandkaule hatte er inzwischen verkauft)
In all den Jahren beschäftigte ihn (Willi Mangold) der Gedanke bzw. Idee dort ein Ausflugslokal im Stil eines Hexenhauses "ein sogenanntes Hexenhäuschen) zu errichten. Die Idee wie sein geplantes Vorhaben einmal aussehen sollte ließ er sich von einem Zeichner zu Papier bringen. (Diese Zeichnung ist im heutigen Hotel ausgehängt.) Die Idee sah vor, sein erdachtes Hexenhäuschen mit einem großen Kahnweiher zu umgeben. Im Weiher  eine sprudelnde Fontäne, einen großer Spielplatz und eine großzügig gestaltete Zufahrt für künftige Gäste. Ähnliche Ausflugslokale gab es vordem schon beim Waldhotel Frankenforst, bei der Steinbreche in Refrath und beim Haus Bockenberg oberhalb Bensberg.  Aber diese Idee wurde nie umgesetzt.
  

 Entwurfszeichnung nach einer Idee.

Fertigstellung des ersten Bauabschnittes "des sogenannten Hexenhäuschens" und Eröffnung war im Jahre 1925. (Eine vom Sohn Hans später angebrachte Jahreszahl > 1927<. erwieß sich später als falsch.
Noch unter Willi Mangold wurden nach und nach weitere Anbauten getätigt.


                                "Ein Märchen im Wald"


so die Überschrift im "Westdeutschen Beobachter" ( in einer Zeitung vor dem II. Weltkrieg) nach dem Besuch eines Reporters.
Hier nun zunächst einige Fotos aus jenen Anfangsjahren.
 

 Das Foto stammt eindeutig
 aus den Anfangsjahren des
 Hexenhäuschen.
 Winterruhe
 Mit dem Frühling beginnt
 die Sommersession.
 Hier ging es zum
 Froschkönig, (eine in
 Stein gehauene Figur.)

Froschkönig und die
 7 Zwergen.
 Willi Mangold, Ideengeber und
 Gründungsvater des
 Hexenhäuschens
.
 Blick in einige 
 Innenräume.
 Auch an eine 
 Kegelbahn war 
 gedacht worden.
 
 Blick in die Küche
 des Hauses.
 Die Figurengruppe die
 den Namen des Hauses 
 begründete. Das 
 Hexenhaus mit Hexe, links 
 den Stall wo Hänsel 
 eingesperrt war. Daneben 
 der Backofen und Gretel 
 seine Schwester.  
   
 
 
 Durch den regen Zuspruch 
 musste das Haus ständig
 erweitert werden.
 Prospekt aus dem Jahre
 1935.
 Das Foto aus den Jahren
 1970/1971 zeigt bereits
 das veränderte Aussehen.
 Schneewinter  
 Dezember 1981

Zwischen dem Bensberger Willi Mangold und dem späteren Erbauer und Betreiber des Altenberger Märchenwaldes bestand eine freundliche Bande. Der für das Bensberger Hexenhäuschen beauftragte Steinmetz der u.a. den Froschkönig, die Hexe mit Hänsel und Gretel sowie zahlreiche Zwerge in Stein gehauen hatte war von der Idee seines Auftragsgebers in Bensberg derart angetan, dass er diese Idee beim Bau des Altenberger Märchenwald umsetzte. Im Prinzip war also das Hexenhäuschen in Bensberg der Auslöser für die Errichtung des Altenberger Märchenwaldes.
Nach dem Tod des Firmengründers Willi Mangold 1966, übernahm dessen Sohn Hans die Gebäulichkeiten und schuf nach umfangreichen Um- und Neubauten das heute allseits bekannte:

                           "Romantik Hotel Mangold"  

Im Anschluss zeige ich hier einige Ansichten der Luxusherberge. Die Bilder habe ich  einem Hausprospekt entnommen.  

 Herzlich willkommen
 im Romantik-Hotel
 Mangold.
Das Hotel mit 
angrenzenden Staatsforst.
Empfangshalle mit
moderner Kommunikation.
Frühstücksraum mit
Sommerterrasse.
BellÈtage - die gute Stube.
Tagungs - und
Seminarraum.
 Waldstuben - Treffpunkt
der Feinschmecker.
Traditionell überlieferte
Bleiverglasung als
gastliches Ambiente.
Ein westfälisches
Kaminfeuer aus dem
18. Jahrhundert.
Die alte Steinfigur genannt
Froschkönig steht heute
eingebettet mit viel Grün
im Außenbereich des Hotels.
Die lebensgroßen Steinfiguren
mit Hexe, Hänsel und Gretel
sind heute nur noch
Erinnerungsstücke und stehen
heute im angrenzenden
Freiglände.
Einstmals Ausflugslokal
heute eine anspruchvolle
Hotelanlage.
(37)

                              oooooooooooooooooooooooooo



                2.) Gaststätte "Am Ende der Welt" in Bensberg

von Willi Fritzen

                  Es müßte richtigerweise heißen die > ehemalige <.
                                "Gaststätte am Ende der Welt"

Das besagte Haus steht auch heute noch östlich der St. Nikolauskirche in Bensberg. In diesem Gebäude befand sich viele jahrzentelang die Gaststätte "Am Ende der Welt". Nicht informierte Kreise mögen sicherlich einen Zusammenhang mit der Kirche vermuten.
Hierzu folgendes: Früher war die Gegend hinter der St. Nikolauskirche und die Gegend rund um das besagte Haus hoch über dem Milchborntal noch fast unbebaut. Der Name kam wie folgt zustande.
Die damaligen Besitzer (Gerhard und Gertrud Heuser) bekamen häufig Gäste von außerhalb, so auch von Verwandten aus Köln. Diese reisten wie damals üblich mit der 1870 fertiggestellten Eisenbahnverbindung Köln - Bensberg an. Der Fußweg vom einstigen Bahnhof Bensberg bis zur besagten Gaststätte (noch ohne Namen), wie sollte es in Bensberg auch anders sein, ging immer bergauf und beanspruchte eine Menge Puste. Abgespannt und sichtlich ermüdet sagte einmal einer der Gäste:
                       "Ihr wohnt ja hier wie am Ende der Welt".
Gesagt getan - bei den Wirtsleuten fiel sprichwörtlich der Groschen und ihre Gaststätte hatte nun einen Namen.
Im Jahre 1898 Verkauf der Gaststätte an den Selterswasserfabrikant Heinrich und Emilie Clever. Am 17.3.1903 Weiterverkauf an den Großvater Peter Schäfer vormals Dreher bei der Firma Klöckner Humbold und Ehefrau Josefine Schäfer (Fine). Hierzu einen kleinen Randnotiz, die aus Köln stammende Ehefrau (Fine) hat in Bensberg den Weiberfastnacht eingeführt.
Peter Schäfer und Frau waren unternehmenslustig und geschäftstüchtig. Auf dem damals noch unbebauten Grundstück gegenüber dem früheren  Optikergeschäft Wichert in der unteren Schlossstraße, bauten sie jeweils zur Bensberger Kirmes ein Zelt für Tanzvergnügen auf.
Nach dem Tod von Peter Schäfer führte Ww. Josefine Schäfer die Gaststätte weiter.
1928, wurde Sohn Helmut geboren, und dieser übernahm 1948 die Gaststätte. Im Jahre 1951 feierte die Gaststätte der Familie Schäfer ihr - 50jähriges Geschäftsjubiläum.
Es folgten mehrere Umbauten wobei auch der Anbau mit den Terrassen erfolgte. Seit dieser Zeit trug diese Gaststätte noch die Zusatzbezeichnung > Schäfers Terrassen "Am Ende der Welt".
Später wurde das Cafe - Restaurant an einen Italiener verpachtet und nannte sich nunmehr "La Terrazzo".
Unter Sohn Michael Schäfer wurde der Gaststättenbetrieb eingestellt. Das Haus wurde entkernt bzw. umgebaut und Eigentumswohnungen errichtet.  

 Auf dieser Ansichtskarte
 wird bereits mit den
 neuerrichteten
 Terrassen geworben.


Auf der Rückseite der Karte ist folgender Text zu lesen: Schäfers Terrassen Cafe- Restaurant zwischen Kirche und Schloss Bensberg - Märchenhaft schöner Ausblick - Gesellschaftsräume - Erstklassische Küche und Konditorei

 Nach der Verpachtung
nennt der neue Pächter
sein neues Lokal: 
 "La Terrazza"  
 
(5)

                          3.) Der Bensberger Bergfriedhof
von Willi Fritzen

Auf gleicher Höhe wie die Gaststätte "Am Ende der Welt" in unmittelbarer Nähe der beiden christlichen Kirchen liegt der Bensberger Bergfriedhof, eine würdige Ruhestätte für unsere Toten. Der Friedhof liegt oberhalb des südlichen Milchborntales.
So natürlich wie die Geburt ist auch der Tod des Menschen. Das Leben des Menschen ist überschattet von der Gewissheit des Todes. Bei Begräbnissen ehren wir den Leib und geben ihn der Erde zurück.

Durch seine Hanglage nennen wir unsern Friedhof auch Bergfriedhof. In der Frühzeit (vor dem Bau der heutigen St. Nikolauskirche) wurden unsere Toten rund um die Kirche bestattet. Nach Abbruch des alten Kirchleins schuf die Kirchengemeinde den jetzigen Friedhof der dann in städtischer Hand überging.
Beim Steifzug über den Friedhof möchte ich auf einige alte Grabsteine von verdienten Bürgern , aber auch auf herausragende Grabstätten hinweisen.

                          Grabdenkmal Hermann von Budde

Unübersehbar ist dabei das riesige Grabdenkmal des Ministers Hermann von Budde, der in Bensberg geboren wurde und im Verlauf seines Lebens preußischer Staatsminister und später Generalmajor wurde.


Steinbüste Hermann
von Budde.

Hinweis in eigener Sache: Wenn Sie mehr über Hermann von Budde erfahren möchten, finden Sie im Ordner: HISTORIE 3 weitere Angaben.

                               Ehrenfriedhof Bensberg

Innerhalb des Bensberger Bergfriedhofs am Nordhang des Milchborntales gegenüber der Hardt befindet sich der Ehrenfriedhof Bensberg. Er wurde in den Jahren 1950/51 durch den "Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V." angelegt und am 20. Mai 1951 der früheren Stadt Bensberg in treuer Obhut übergeben. Auf sieben Terrassen wurden 210 Kriegsgräber angelegt.

 Im Kreuz ist Heil.
 Steinernes Kreuz
 über den Gräbern
 der Kriegstoten.
 Vor der Kulisse der Hardt 
die Gräber der Gefallenen.
 
 
 Neben 182 deutschen
 Gefallenen sind hier 28
 russische, 5 polnische
 und je 1 belgischer und
französischer Kriegstoter
beerdigt.
                   oooooooooooooooooooo
 Grabstein der Wohltäterin
 Frau Emilie Schmitz.


Die wohlhabende Bensberger Bürgerin hatte im Laufe ihres Lebens (für vielerlei Bereiche) immer wieder Gelder gestiftet. Nach Versteigerung ihres Nachlasses wurde (auf ihren Wunsch) das veerbte Vermögen zur Linderung der Not für wohltätige Zwecke eingesetzt.
Hinweis in eigener Sache: Wenn Sie mehr über diese hoch angesehene Person erfahren möchten finden Sie im Ordner HISTORIE 3 weitere Informationen.


                                oooooooooooooooooooooooooo

               Grabstein des Friedensrichter Peter Josef Fischbach

Peter Josef Fischbach der 1870 in Bensberg
starb war eine wichtige Person des
öffentlichen Lebens. Hinweis in eigener Sache:
Im Ordner: HISTORIE 2 finden Sie weitere
Informationen über diese Person.


 Friedhofshalle
 Platanenallee vor
 der Friedhofshalle.
 Pfarrkirche St. Nikolaus
 Blick vom Friedhof aus.
 Evangelische Kirche.
 Grabplatte von Henri Jamme
 einstmals Bergwerkdirektor
 im Bensberger Erzrevier.
 Grabstelle von Paul Lücke.
Er, Paul Lücke war Minister
für Wohnungsbau und später
Bundesinnenminister. Er
wohnte in Bensberg am
Odienweg.
Grabstelle vom Geheimen
Sanitätsrat Dr. Johannes
Müller. Er war ein überaus
beliebter Arzt.
Blick auf Gräberreihen
des Bergfriedhofes.
 Grabstätte der Familie
 Offermann.
(18)


Errichtet wurde die Gaststätte 1889 von August Löhe, er nannte sie "Wirtschaft zum Milchborntal".
Nach August Löhe übernahm die Witwe von Hubert Braun das Gasthaus, unter gleichem Namen.
 

 Ein Foto aus uralten Tagen. 
 Der Blick vom Bensberger
Friedhof zeigt in Richtung
Bergisch Gladbach. Nur wenige
Häuser sind zu erkennen. So
etwa sah es um zirka 1900 aus.
 "Wirtschaft zum Milchborntal"

Am 18. Oktober 1906, besuchte der damalige Kaiser Wilhelm II. den Ort Bensberg und die Preußische Kadettenanstalt im Bensberger Schloss. Auf seiner Weiterfahrt mit der Kutsche nach Bergisch Gladbach, passierte er auch das kleine Brückchen über dem Milchbornsbach (der Bach ist heute an dieser Stelle verrohrt.) Der Volksmund und auch die Pächterin Witwe Brau gaben dem Milchbornsbach der ja nahe der Gaststätte verbei floss fortan den Namen "Am Kaisersch Baach".
Im Jahre 1942, kaufte Lutz Klein (Kleins Lutz) die Gaststätte.
Er war für seine sprichwörtliche Ehrlichkeit gegenüber den Nazis bekannt. Er ging sogar Risiken ein, wenn er Nazis nicht bediente, sondern diese kurzerhand mit dem Satz "Was wollt ihr Pimocke" aus der Gaststätte wies.
Beliebt war auch das jährliche Kirmeszelt auf eigenem Grund und Boden anläßlich der Bensberger Kirmes.

 Nach Lutz Kleins Tod gab es öfteren Pächterwechsel. 1978, übernahm Pächter Erwin Kristof die Gaststätte. Anläßlich einer Renovierung im Jahre 1980, ließ Pächter Kristof einen Spruch in das Fachwerk einfügen der da lautete:                           

                             


 




 


"Wandrer gehst du nach Gladbach, verkünde dort,
du kommst von Bensbergs Höhn und hast Kultur gesehen".

Die von der Gaststätte in nur 50 Meter entfernte Stadtgrenze, war ein immerwährendes Gesprächsthema in seinem Lokal.   

(6)

                             ooooooooooooooooooo

                          5.) Die ehemalige Sandkaule                   

 Von der ehemaligen Sandkaule
 am Waldrand der Hardt geht
 der Blick über den noch völlig
 unbebaute Nordhang des 
 Milchborntales hinauf auf den
 Schlossberg.


von Willi Fritzen

Es gibt sicherlich nicht mehr viele Menschen die in und um Bensberg noch etwas  mit dem Namen "Sandkaule" anfangen können. Diese sogenannte Sandkaule lag früher oberhalb des Milchbornsbaches bzw. zwischen Kieferweg und dem Waldgebiet, genannt die Hardt in unmittelbarer Nachbarschaft des Französischen Friedhofes. (zwischen Waldhotel Mangold und Gaststätte "Am Kaisersch Baach".) Heute das Wohngebiet an den Straßen "Am Milchbornsbach" und "Lärchenweg". Die Sandkaule gehörte dem Fuhrunternehmer und Landwirt Josef Rembold. Bis in die 1930er Jahren hatte Rembold dort Sand abgebaut und, mittels seiner Pferdefuhrwerke, zu den einzelnen Baustellen transportiert.
Da der Sand aber minderwertig war, es handelte sich um weichen, lehmigen Sand, war er für Bauzwecke weniger geeignet. Man nannte den Sand auch "Puffsand". Der damals in Bensberg sehr bekannte Bauunternehmer namens Schlimbach, hat noch nach Jahrzehnten vor einem Haus gestanden und gesagt haben:
 

"Dafür, dat ech dat Huus 1923, in de schlechte Zick, mit Puffsand on Kalk, gebaut han, hätt es sech noch jod jehaale."

Blick von der einstigen
Sandkaule auf die Nordseite
des heutigen Friedhofes 
und der Pfarrkirche 
St. Nikolaus (Foto um 1900)
 
Nachdem von dieser Sandkaule keinen Sand mehr abgebaut worden war, diente sie vielen Kindern als Tummelplatz. Hierzu eine wahre Geschichte die mein Freund Josef Döpper erzählte.
Damals gab es für die Kinder und Jugendlichen im gesamten Milchborntal keine geeignete Spielfläche um z.B. Fußball zu spielen. Der Fuhrunternehmer Rembold erlaubte den Jugendlichen aus dem Milchborntal, in der nicht mehr gebrauchten Sandkaule, einen Fußballplatz anzulegen. Der Sand war zwar mit Schaufeln sehr gut zu bewegen, aber es mussten viele Hundert cbm bewältigt werden. Es vergingen viele Wochen, bis eine ebene Fläche entstand. Was die Jugens nicht schafften, war einen ebenen Platz zu schaufeln. Nach Westen fiel der Platz stark ab. Jede Mannschaft spielte einmal bergab und, nach der Halbzeit bergauf. Hierzu kam, dass ein Spielen auf dem weichen Puffsand besonders anstrengend war. Nach anfänglicher Euphorie wurde der Platz Sandkaule von den Gastvereinen als "Knochenplatz" bezeichnet. Dadurch wurde der PLatz bedeutungslos. 
Bevor in späteren Jahren das Ausflugslokal "Hänsel und Gretelhaus" heute Waldhotel Mangold, errichtet wurde ließ der spätere Erbauer dieser Lokalität an der Sandkaule eine kleine Holzbude errichten und verkaufte an Spaziergänger, Kaffee, Limo,Mineralwasser etc. etc. Der Verkauf erfolgte zunächst nur im Sommer. 
In den Jahren des sogenannten "Dritten Reiches" wurde das Gelände der Sandkaule gelegentlich von der Hitlerjugend auch für militärische Übungen genutzt. In der heutigen Zeit ist von der früheren Sandkaule kaum noch etwas zu erkennen, denn hier entstand ein bevorzugtes Wohngebiet.
  
Auf diesem Foto ist im
Vordergrund noch   
sehr gut die von den
Jugendlichen eingeebnete
Fläche der einstigen
Sandkaule zu erkennen.
Auf diesem Foto sieht man
wie die Natur sich bemüht die
einstige Sandfäche neu zu
begrünen.
 Blick aus dem angrenzenden
Wald bei der ehemaligen
Sandkaule (im Vordergrund)
auf die Wahrzeichen von
Bensberg das Schloss und
die Pfarrkirche. Das Foto
stammt noch aus der Zeit
vor 1950. Danach wurde auf
der Freifläche unterhalb der
Kirche der Ehrenfriedhof
angelegt.
(5)

     6.) Der französische und der österreischische Friedhof in der Hardt

Zweimal in seiner langen Geschichte wurde das Bensberger Schloss als Lazarett zweckentfremdet. Die beiden Friedhöfe in der Hardt stehen daher in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Bensberger Schloss. Infolge der französischen Revolution war es zum Krieg gekommen. Auch Deutschland wurde in die Kampfhandlungen verstrickt. Für die verbündeten Österreicher wurde im Bensberger Schloss ein Lazarett eingerichtet. Durch mangelnde Hygiene war Typhus ausgebrochen, so dass mehrere tausend Verwundete und Kranken starben. Als Grabstätte hatte man eine von Heide bewachsene Stelle am Rande des Hardtwaldes hergerichtet. Im tiefen Sandboden waren lange Gräben ausgehoben worden. Über diese Gräben wuchs später der Wald. Die Toten waren ohne kirchlichen Beistand und ohne militärische Ehren begraben worden, ja selbst die Begräbnisstelle war nicht mehr als solche gekennzeichnet worden. Man hatte sie schlechtweg vergessen. 

Hier nun noch eine genauere Beschreibungen der damaligen Ereignisse. 
Wir zählen das Jahr 1793, das Bensberger Schloss wurde
  "K.u.K. Hauptarmeehospital"
Infolge mangelnden hygenischen Voraussetzungen brach bei den Verwundten im Bensberger Schloss Typhus aus, der auch schnell auf die Bensberger Zivilbevölkerung übergriff. Kranke Soldaten erfroren, weil die Räume nicht geheizt wurden, weil Heizmaterial fehlte. Die verzweifelten Kranken rissen Fußböden und Vertäfelungen heraus und verbrannten das Holz in den großen Sälen. Mehrfach brachen daraufhin Brände aus. Täglich starben bis zu 15 verwundete und kranke Soldaten, deren Leichen mit Pferdekarren fortgekarrt, und im obengenannten Massengrab beigesetzt wurden. So fanden mehr als 3000 Menschen ihre letzte Ruhestätte in der Hardt. Über dem Gräberfeld wurde später Kiefernsamen gesät.

Mehr als 60 Jahre später, im Jahre 1854, erinnerte man sich der Toten, und errichtete auf dem Gräberfeld ein Grabmal und ehrte die Toten mit einer angemessenen Totenfeier. Diese Totenfeier fand am 13. Juni 1854, mit großer Beteiligung statt. Da man zu dieser Zeit noch keine verwendbare Fotos erstellen konnte, wurde dieses Ereignis durch eine Zeichnung, (erschienen am 1. Juli in der "Illustrierte Zeitung" ) festgehalten.  

Bevor ich im Anschluss über den Französischen Friedhof berichte hier noch einige Fotos vom Österreichischen Friedhof.

(5)

          Hier nun eine Beschreibung des Französischen Friedhofes
Nach den Österreichern wurde das Bensberger Schloss ein Lazarett der französischen Truppen. Nach Napoleons Niederlage in Russland,1813, zogen Reste seiner Armee durchs Bergische Land. Daraufhin wurde das Schloss zum 2.mal ein Lazarett, diesmal unter französischen Komando.
Auch diesmal starben wieder massenweise Verwundete u.a. an Wundfieber und Typhus. Wieder rollten Leichenwagen hinab ins Milchborntal in den Hardtwald wo die Toten in der Nähe der österreichischen Toten vergraben wurden. Hier sollen nach offiziellen Angaben 4000 Franzosen bestattet worden sein. Wie beim österreichischen Friedhof war auch die Begräbnisstätte der französischen Toten lange Zeit in Vergessenheit geraten.
Nachdem der österreichische Friedhof 1854 zu einer würdigen Ruhestätte hergerichtet worden war, stifte der französische Patriot, A. Müller, der bei der Zinkhütte in Heidkamp beschäftigt war, ein großes eiserne Kreuz. Das eiserne Kreuz trägt die Inschrift:
                     Aux soldats francais terrees ici en 1854
1906, wurde auch der französische Friedhof vom französischen Konsulat in Köln würdig ausgestattet. Das eiserne Kreuz ruht seitdem auf einem mit Efeu bewachsenen Hügel, der mit einer Steinfassung und Eisengitter eingefasst ist.
  

(4)

                                 oooooooooooooooooooooo

Das Milchborntal und seine
Ausdehnung.(Versuch
einer Darstellung)

                        7.) Waldstadion und Milchborntal
Wie alles angefangen hat - erstmalig aufgeschrieben von Willi Fritzen

a.) Das Milchborntal
Äußeres Merkmal des früheren Milchborntales war ein zusammenhängendes Wiesenband, dass von Neuenhaus bei Moitzfeld bis nach Lückerath reichte. Eine Wiese reichte an die andere, unterbrochen nur an wenigen Stellen durch einige Bäume. Lediglich der Kadettenweiher trennte den oberen Teil von dem unteren Wiesenabschnitt. Das Tal war nach Westen hin (Lückerath) sehr offen und Nebel und Kaltluft konnten frei nach Westen abfließen. Nur in den Winterwochen blieb es hier kälter als anderswo. Fotos aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts zeigen eine noch spärliche Bebauung des Tales.   

b.) Wie sah es dort früher vor dem Bau des Stadions aus?
Eine wichtige Informationsquelle fand ich bei meinem Freund Josef Döpper, der 1926 geboren und in unmittelbarer Nähe des heutigen Stadions aufgewachsen ist, und seine Großeltern unmittelbar durch den Bau betroffen waren.
Die Großeltern von Jos. Dö. mütterlicherseits kamen um die Jahrhundertwende 1899 / 1900 ins Milchborntal und erwarben dort ein Fachwerhaus mit rund 6000 qm zusammenliegendes Land. (siehe Foto vom Fachwerkhaus der Großeltern)  
Fachwerkhaus der Großeltern im
Sommer und unten im Winter.

Dieses Land erstreckte sich mit der Parzelle (1475 qm) und der Bezeichnung >Wiese an der Erdenburg<. mitten über das jetzige Waldstadion. Gleichzeitig mit den Großeltern erwarb auch die Schwester der Großmutter mit ihrem Mann das danebenliegende Fachwerkhaus mit einer eben so großen Landfläche und einem entsprechenden Anteil der >Wiese an der Erdenburg<.. Der westliche und größte Teil dieser Wiese gehörte der Familie Berghaus, die eine kleine Landwirtschaft betrieb und mehrere Kühe besaß. Östlich an die Parzellen der Großtante gab es noch weitere Anteile der >Wiese an der Erdenburg<..
Der Milchbornsbach hatte vor dem Bau des Waldstadions einen anderen Verlauf; er floss nicht an der Nordseite (sein heutiger Verlauf), sondern an der Südseite der Wiesen entlang und damit mitten durch die Grundstücke der zuvor genannten Grundbesitzer am Milchborntalweg, also auch durch durch die Wiese der Großeltern von Jos. Dö.
Zwischen dem Bach und den höher liegenden Gärten befand sich allerdings eine unbewirtschaftete sehr steile Böschung, auf welcher nur Holunder- und Haselnußsträucher wuchsen. Außerdem bestand diese Böschung aus Sand. Unten am Böschungsrand floss glasklar der Milchbornsbach, neben dem ein Fußpfad verlief, der die Bewirtschaftung der Wiesen ermöglichte. Dort an der Steinbrücke die in den Wald führt war die Wasserentnahmestelle für die Bewohner des Milchborntales, die dort das Brauchwasser z.B. für das Wäschewaschen, heranschleppen mussten. Das Trinkwasser wurde aus einer Quelle in Höhe der Straße Milchbornsberg geholt. Erst 1913 gab es im Milchborntal eine Wasserleitung. Der Graben für die Wasserleitung mussten die wenigen Anlieger in wochenlanger Arbeit, nach Feierabend, in Eigenleistung, ausheben.

Hier zunächst wieder einige Fotos vom früheren Aussehen des Milchborntales.

Blick ins Milchborntal der
Weg dorthin führte früher
wie heute über den
Hardtweg.
Im Kreuzungsbereich
Milchborntalweg /
Hardtweg.
  
Nun zurück zu den Wiesen.
Die Wiesen der einzelnen Eigentümer waren durch Entwässerungsgräben abgetrennt. In diesen Gräben laichten im Frühjahr zahlreiche Molche und Frösche. Ebenso gab es auch Eidechsen in verschiedenen Arten am sogenannten Steilhang an der Südseite der Wiesen, und im klaren Wasser des Milchbornsbaches tummelten sich Bachforellen.
Die Großeltern von Jos. Dö. hatten ständig mehrere Ziegen und Schafe. Nur zweimal im Jahr wurde von dieser Wiese Gras für die Tiere gemäht und zu Heu verarbeitet. Im Gegensatz zu früher konnten sich dadurch Wildblumen in großer Vielfalt entwickeln.
Der Großvater von Jos. Dö.
mit seiner Lieblingsziege.
c.) Wie es zum Bau des Stadions kam.
In den Jahren des Dritten Reiches war im Bensberger Schloss die NPEA, also eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt, untergebracht. Zum Anstaltsalltag gehörte neben schulischer und militärischer Ausbildung auch sportliche Ertüchtigung. Für sportliche Wettkämpfe gab es damals keine geeignete Anlage. Als geeigneten Standort waren die >Wiesen an der Erdenburg<. vorgesehen.
Die betroffenen privaten Grundbesitzer wurden aufgefordert ihre Parzellen an das "Reich" abzutreten. Alle Betroffenen fügten sich dem aufgebauten Druck, so dass es nicht zu Enteignungen kam. Die Verträge wurden beim Bensberger Notar Höffken abgeschlossen. Als Entschädigung wurden -.50 RM je qm festgesetzt.
Bevor der eigentliche Bau des Stadions beginnen konnte, musste der Milchbornsbach von der südlichen Seite der Wiesen auf die Waldseite verlegt werden.
Die Umlegung des Baches begann schon weit oberhalb des späteren Sportplatzgeländes, weil an dieser Stelle der Bach seinen Lauf in südlicher Richtung verändert hatte und endete an der Brücke bei der Dicken Eiche. Der Bach erhielt in dem neuen Abschnitt ein Bett aus festzementierten Bruchsteinen. Ferner wurden mehrere kleine Wasserfälle eingebaut. Eine wahrhaft solide aber auch kostspielige Baumaßnahme.
Das Niveau des zukünftigen Platzes wurde um mehrere Meter erhöht. Man wollte dadurch offensichtlich die notwendige Entwässerung erleichtern. Zu diesem Zweck musste, nach Verlegung der Entwässerungsleitungen eine große Menge Erde angefahren werden. Um die Erdarbeiten zu bewältigen wurden Feldbahnen eingesetzt. Auch die Naturböschung an der Südseite wurde erheblich abgeflacht, sodass noch ein mehrere breiter Streifen der Anlieger in Anspruch genommen werden musste. (heutiger Zustand).
 Hier zwei seltene Fotos
aus der Entstehungszeit
des Waldstadions.

Die Vorarbeiten zum Bau des Stadions begannen im Jahre 1939, und zogen bedingt durch den Krieg sich über viele Jahre dahin. Nach dem Polenfeldzug wurden  polnische Fremdarbeiter und Kriegsgefangene für die Erdarbeiten eingesetzt.
Als mein Informant Jos. Dö. im Jahre 1946 aus Kriegsgefangenschaft zurück kam, war die Platzanlage für jedermann zugänglich ohne Umzäunung oder Reglementierung. Jeder konnte den Platz benutzen oder zweckentfremden. (z.B. durch Parken oder wildes Befahren mit PKW und anderen Fahrzeugen). Die Besatzungsmacht (Engländer und Belgier) benutzten den Platz anschließend als Gelände für ihren Fuhrpark.
 

Blick auf Bensberg. Im
Vordergrund Teilansicht
des MIlchborntales.
Vom Stadion aus hat man
einen weiten Blick hinauf
Richtung Moitzfeld. Die Häuser
rechts das sogenannte
Zuckerhütchen. Am oberen
Bildrand die "Stegs Kier". Dieser
Hang ist eine beliebte
Abfahrtsstrecke im Winter.
d.) 1959, Das Stadion mußte saniert werden.
Für die sporttreibende Jugend von Bensberg war durch die Fremdnutzung durch die Besatzungsmacht keine ausreichende Übungs- und Wettkampfmöglichkeit mehr vorhanden.
Nach Rückgabe des Platzes bot sich ein Bild der Verwüstung. Durch das Befahren des Platzes mit Panzerfahrzeugen war das Hauptfeld und die 400 m Aschenbahn einschließlich Dränage zerstört.
In einer Sitzung des Bensberger Sportausschusses wurde am 25.1.1957 beschlossen, das Sportplatzgelände Waldstadion zu sanieren. Im März 1959 begannen die Sanierungsarbeiten. Durch die Zerstörung der Dränage war die Wasseraufnahmefähigkeit gleich Null. Durch die künftige starke Benutzung des Platzes und der Schwere des Bodens waren zusätzliche Sanierungsarbeiten erforderlich.
Wie damals in den 1950er und 1960er Jahren üblich wurde auf zahlreichen Sportplätzen wie auch hier in Bensberg für den Belag des Platzes Kieselrot - Schlacke verwendet.  
Was damals noch keiner wusste war die Kieselrot Schlacke mit Dioxin belastet.
Erst im Jahre 1991 wurde bei Untersuchungen von Kieselrot-Schlacke die Dioxin Belastung festgestellt. (Darüber werde ich später nochmals darauf zurück kommen)
 
 1959, das sanierte Stadion
aus Blickrichtung "Stegs Kier".
(Für Ortsfremde, mit Stegs Kier
meint der Einheimische eine Kurve
also eine "Kier" am Ortseingang
von Moitzfeld)
 1959, das sanierte Stadion
im Milchborntal eine Luftbild
aus Richtung Bensberger
Schloss aufgenommen.
 Foto vom 6.September 1959
 Blick aus der Hardt auf das
sanierte Waldstadion.
Bild oben: Das Waldstadion anläßlich
der Platzweihe am 6.September 1959.
Foto links: Bürgermeister Dr. Ulrich
Müller - Frank anläßlich der
Festansprache.
Mannschaft des Bensberger
Fußballvereins (BFV) nach einem
erfolgreichen Aufstiegsspiel.
Stadion mit Sprunggrube.
Anläßlich der Bensberger Stadtsportwoche 1959 konnte am 6.9.1959 das sanierte Waldstadion feierlich eingeweiht werden. Nun standen den Sportlern folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Spielfeld 100x70 Meter 
400 Meter Laufbahn mit 6 Bahnen
Drei Weitsprunganlagen
Zwei Hochsprunganlagen
Eine Stabhochsprunganlage
Eine Dreisprunganlage
Zwei Kugelstossbahnen
Eine Diskuswurfanlage
Ein Gebäude mit zwei Umkleideräume
Toiletten und Waschräume
Einen Aufenthalsraum sowie weitere Räumlichkeiten
Eine Platzwartwohnung


Was ist Kieselrot?
Bei der Kupfergewinnung in Marsberg (Sauerland) fiel in den Jahren 1938 bis 1945 eine rotgefärbte und feinkörnige Eisenoxid- Schlacke an. Diese wurde bis Ende der 1960er Jahre als "edler" Baustoff benutzt. Die Konzentration war so hoch, dass damals quasi über Nacht unzählige Sport- und Kleinkinderspielplätze gesperrt wurden. Gleichzeitig gab die Landeregierung NRW eine großangelegte Untersuchung in Auftrag.
1992 wurden in 394 Fällen - so auch in Bensberg - eine Dioxinbelastung festgestellt. Das Ergebnis der Untersuchung ließ aufatmen. Kinder, Sportler und Platzwarte zeigten keine überhöhten Dioxinwerte im Blut. Die gesperrten Plätze wurden wieder freigegeben. Die geringe Wirkung auf die Menschen wurde damit erklärt, dass das Dioxin zimlich stabil in die Schlacke eingebunden ist. Da aber Auswaschungen ins Grundwasser möglich sind, wird darum eine Sanierung angestrebt.
Die Hauptnutzer des Sportplatzes sind der TV- Bensberg, der FC- Bensberg und der SG Bockenberg.
In einem offenen Brief sprachen die Nutzer des Platzes von einem "unzumutbaren Zustand" und merkten an, so der Vorsitzende des FC- Bensberg Michael Thelen: "dort trainieren auch Kinder ab einem Alter ab vier Jahren."  

Die voraussichtlichen Kosten für die Sanierung wurden auf 400 000 bis 500 000 Euro beziffert.
2005 und 2006 waren Anträge auf Zuschuss für die Sanierung vom Regierungspräsident abgelehnt worden.
 
Wie das sanierte Stadion letztendlich aussehen sollte, darüber wurde monatelang zwischen Politikern im Rathaus und den Sportlern gerungen.
Ein Beispiel: Die Stadtverwaltung wollte gegen den Widerstand aller Sportexperten statt einer 400- Meter- Bahn nur eine 333- Meter- Bahn durchsetzen, um mit der eingesparten Fläche die Parkfläche für das Freibad vergrößern.
 
Letztendlich siegte die Vernunft und die geballte Meinung der Sportexperten, und die 400- Meter- Bahn wurde nach heftigen Schlagabtausch genehmigt.
Eine Wackelpartie war auch die Beschaffenheit des künftigen Fußballfeldes. Die Stadtverwaltung wollte einen erneuten Aschenbelag, der FC- Bensberg, der mit zahlreichen Mannschaften im Stadion spielt, wollte einen Kunstrasenplatz.
 
Und so geschah es, der FC- Bensberg bekam mit Hilfe von Spenden und einer Kreditaufnahme (die Stadt übernahm die Bürgschaft für die Baukosten) den gewünschten Kunstrasen und die 400- Meter- Bahn einen Kunststoffbelag.
Im November 2007 war es
dann so weit. Im Beisein von
300 Besuchern wurde der neue
Kunstrasenplatz eingeweiht.
Blick auf die neue 400 m
Rundbahn, auf der in
Zukunft wieder Bestzeiten
gelaufen werden können.
von Google Earth
Das Loge des
FC Bensberg.
Die Jugend stets 
mit Eifer dabei.
Sehr geehrter Betrachter der Bilder vom FC Bensberg. Es ist nur eine kleine Auswahl von einer Vielzahl von Fotos die mir der Verein zur Verfügung gestellt hat. Der eigentliche Anlass dieser Homepage ist ja schließlich die Geschichte des Milchborntales und das Waldstadion ist dabei nur Teilaspekt dieser Betrachtung.  
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                              Der Kadettenweiher  
Der Kadettenweiher (ein Bild von vergangenen Tagen) Der Weiher ist ein  Teil der Bensberger Ortsgeschichte und seit rund 150 Jahren ein historischer Landschaftsbestandteil. Viele Bürger, Heimatfreunde, Naturliebhaber befürchten das der Weiher von der zuständigen Forstbehörde trocken gelegt wird und danach nur noch Bestandteil von lokalen Geschichtbüchern sein wird. Helfen Sie mit, dass der Kadettenweiher als Bodendenkmal erhalten bleibt.   
                           8.) Der Kadettenweiher
von Willi Fritzen
Der Kadettenweiher im Naherholungsgebiet Hardt ist ein historischer Bestandteil der Ortsgeschichte von Bensberg. In Ermangelung an geeinigten Bademöglichkeiten wurde im oberen Milchborntal ein Badesee für die Kadetten angelegt. Bauherr war die Preußische Kadettenanstalt im Bensberger Schloss. Weil der Weiher von zwei Seiten von Hochwald gesäumt wird konnte sich das Gewässer durch die mangelnde Sonneneinstrahlung zu keiner Zeit nennenswert erwärmen.
Obwohl ein Amtsarzt schon zu damaligen Zeit darauf hinwies das der Weiher zum Baden zu kalt sei, ließ man die jungen Kadetten dort baden.
Bild oben: Vermutlich stammt dieses einmalige Foto aus den Anfangsjahren des neugeschaffenen Kadettenweihers. Die Landpartie um den Weiher zeigt hier noch kaum Pflanzenbewuchs.
Bild unterhalb: Auch dieses historische Foto stammt unweigerlich aus den Anfangsjahren des Weihers. Es zeigt eine Vielzahl von Kadetten vermutlich anläßlich einer Wanderung zum K.-weiher um das künftige Badegewässer zu erkunden.
Das Baden bzw. das Schwimmen im recht kühlen Wasser des Kadettenweihers  änderte sich erst, nachdem in den Jahren 1889 / 1900 im Schlosspark ein Hallenbad errichtet worden ist.
Der heutige fast 150 Jahre alte Weiher blieb in all den Jahren ein historischer Landschaftsbestandteil. Der Weiher erhält sein Wasser durch den glaskaren Milchbornsbach.
Schön öfters verlandete das Gewässer durch Sand etc. und mußte früher von Hand und später mit technischem Gerät gesäubert werden. Dies geschah nach meinem Kenntnisstand zuletzt in der Amtszeit von Förster Winter.
Seit einer Reihe von Jahren, im Gegensatz seiner langjährigen Geschichte, wird um den Weiher heftig gestritten. Viele Bürger, Heimatfreunde, Naturliebhaber, Spaziergänger etc. befürsten, dass der Weiher in absehbarer Zeit von der Landkarte verschwinden soll und danach nur noch Bestandteil von lokalen Geschichtsbüchern sein wird. Laut Planung der Forstbehörde, als Eigentum des Weihers, soll dieser trocken gelegt werden.
 
Das Bild vom Kadettenweiher fand ich in einer Zeitschrift aus dem Jahre 1929. Das Foto etwa aus der Halbzeit des Weihers ist auch ein Beleg dafür das sich bereits unsere Vorväter für den Erhalt und den Fortbestand gekümmert haben. An uns Menschen von Heute liegt es, dass durch unsere tatkräftiges Handeln das Erbe unserer Vorfahren nicht in Vergessenheit gerät.
Als diese Absicht der zuständigen Forstbehörde bekannt wurde regte sich Wiederstand in der Bevölkerung.
Dadurch, dass der Weiher wegen seines derzeitigen Zustandes kaum noch wahrgenommen wird, wurde der obere Weiher (gemeint ist der Milchborntalweiher) schon häufig und irrtümlich als Kadettenweiher bezeichnet wurde. Dieser obere Milchborntalweiher, wurde erst wesentlich später angelegt und fällt schon durch seine Größe mehr ins Auge. (aber zu diesem Gewässer später mehr.)

Unser aller Augenmerk gilt nach wie vor dem kleineren historischen Kadettenweiher. Hier bitte ich, dass sich viele Mitbürger finden die für den Erhalt kämpfen.
     Meine persönlichen Bemühungen zum Erhalt des Kadettenweihers.
Schon über einen längeren Zeitraum habe ich mir zur Aufgabe gemacht,  dass der historische Kadettenweiher nicht sang- und klanglos aus dem Bewustsein unserer Bergischen Gegend verschwindet. 
Mit Briefen in Richtung Bürgermeister und Landrat etc. wurde mein Anliegen abschlägig beschieden. Die Angeschriebenen hatten mein Brief auf den ersten besten Mitarbeiter abgewälzt, und einige Zeit später kam die negative Antwort. (Die betreffenden Antwortschreiben liegen vor und können eingesehen werden)
Am Anfang setzte ich noch auf die Möglichkeit einen Bestandschutz zu erreichen. Doch dann bekam ich von einem Mitarbeiter einer Behörde den Tip auf die Einstufung als Bodendenkmal zu setzen.
Alle Bemühungen über die Schiene der Verwaltungsebenen verliefen im Sande.
Nach einem mehrfachen Briefwechsel über die Parteischiene bekam ich zunächst nichtssagende Antwortschreiben. Aber da ich mich nicht abschütteln ließ begann eine positive Unterstützung, indem nun die CDU sich für mein Anliegen einsetzte, und den Antrag an den zuständigen Ausschuss stellte, den Kadettenweiher als Bodendenkmal einzustufen.
Foto oben: Für viele Jahre bestand rund um den Weiher ein Rundweg. Um den Milchbornsbach beim besagten Rundweg zu überqueren wurde diese Holzbrücke angefertigt. Der Kadettenweiher befindet rechts hinter dem Zaun.
Foto unten: Das Foto an einem Wintertag aufgenommen zeigt rechts neben dem Rundweg um den Weiher den historischen Kadettenweiher.
 
Das Foto oben zeigt im Vordergrund den Milchbornsbach . Sehr gut erkennt man wie der Kadettenweiher nach und nach verlandet..
Die drei zu letzt gezeigten Bilder entstanden im Dezember 2007 und zeigen bereits wie der Niedergang des Kadettenweiher langsam aber stetig voran schreitet. Inzwischen muss man schon näher hinschauen den Weiher überhaupt noch wahr zu nehmen.  
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                              9.) Der Milchborntalweiher
Eine Betrachtung von Willi Fritzen.
Wann der Weiher genau angelegt wurde konnte mir keiner genau sagen. Doch lassen wir diese Frage mal unbeantwortet und konzentrieren wir uns auf das was wir mit eigenen Augen hier in der Bensberger Hardt sehen und erleben können.
Eine Idylle, fernab der Zivilisation. Kein Autolärm ist zu vernehmen. Hohe Laubbäume säumen links und rechts den zirka 100 Meter langen Weiher. Eine romantische Holzbrücke führt im hinteren Bereich über das Wasser (und gehört zum Wanderweg "A1" und dieser verläuft genau über diese Brücke)  
Der Milchborntalweiher (der aus Unkenntnis) auch schon mal Kadettenweiher genannt wurde. Eine Idylle im Grünen.
Eine Entenfamilie hat sich auf einem umgestürzten Baum im Wasser bequem gemacht. Vögel sitzen zwitschernd rund um den Weiher in den Bäumen. Ein Fisch springt zur Begrüßung der Fußgänger in die Luft und verschwindet wieder im Wasser. Insekten ziehen ihre Bahnen, und ein Angler sitzt verträumt am Wasser und beobachtet seine Angel und hofft auf ein gutes Fangerlebnis. Idylle pur hier am Milchborntalweiher.  
Die Holzbrücke über dem Weiher ist nicht nur für den Spaziergänger und Wanderer eine willkommene Abkürzung um von einem Ufer zum Anderen zu kommen, sondern sie ist auch ein beliebter Verweilpunkt.
Die Holzbrücke und die Schutzhütte am Seeufer gehören zu den schönsten Treffpunkten der Weiheranlage.
Herbststimmung am See.
Winterfreuden am Weiher.
Im Jahre 2007 der große Schock. Die beliebte Holzbrücke mußte wegen Baufälligkeit gesperrt werden, und wurde von der Forstbehörde ersatzlos entfernt.

                         Eine Idylle vor dem Austrocknen.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den "Jahrhundertregen" wo vor einigen Jahren die Dämme und kleinen Rückhaltebecken im Erzgebirge und an der Oder (Oderflut) den riesigen Wassermassen nicht standgehalten haben, und viele Orte überflutet wurden. Infolge dessen wurden danach die Gesetze verschärft.
Entsprechend einer neuen DIN-Norm hatte unsere Kreisverwaltung von der zuständigen Forstbehörde, dem Eigentümer des Milchborntalweihers, ein Gutachten über die Stabilität des Bauwerks (Damm) gefordert.
Hierauf sagte der Leiter des Forstamtes Herr Alfons Lückerath:

"Weder für das Gutachten über den Zustand des Damms wie andere anstehende Arbeiten am Weiher haben wir kein Geld". Deshalb müssen wir das Gewässer wohl trocken legen.             

Gegen diese Äußerung des Försters betreffs Trockenlegung, gab es nicht nur Wiederspruch durch den Angelverein, der einen Pachtvertrag für den Weiher hat, sondern aus allen Schichten der Bevölkerung hagelte es Proteste. 
Dies war die Situation rund um das Jahr 2007. 

Machen wir nun einen Zeitsprung ins Jahr 2011. Auf einmal war das Geld für eine Sanierung vorhanden.
Im Juli 2011 verkündete der Landrat unseres Kreises, Rolf Menzel, dass alle Beteiligten einen gangbaren Weg gefunden hätten, und das Projekt auf rechtlich sauberen Füßen stehe. Bohrungen hätten ergeben, dass der Damm grundsätzlich stabil sei, aber nachgebessert werdn müsse.
 
Hier nun zunächst ein Foto von der sanierten Dammkrone. 
Alle Bäume auf dem Damm wurden gefällt, weil die Wurzeln sich sonst weiter durch den Damm bohren würden und dieser dadurch undicht  würde. Die Pflanzen auf der Rückseite des Damms wurden entfernt, und Schutter aufgeschüttet. Am Fuße des Damms wurde für weitere Stabilität eine breite Schotterdecke eine "Berme" angelegt. Das Gewicht des Materials stützt den Damm, denn die Erfahrung hat gezeigt, dass am Fuß dieser Bauwerke der Schwachpunkt liegt. Auf der Wasserseite wurde eine 30 Zentimeter dicke Tonschicht aufgetragen die durchsickerndes Wasser verhindern soll, und den Damm aufweichen könnte. Ferner wurde der Damm um 30 Zentimeter erhöht . Damit hätte man selbst bei einem möglichen Jahrhundertwasser immer noch 50 Zentimeter Toleranz, bevor das Wasser über die Dammkrone strömen würde.
Das Wasser läuft wie bisher, ab einem gewissen Pegelstand, in einen sogenannten Mönch, (siehe viereckiges Gebilde im Vordergrund) ähnlich wie bei einem Überlaufstöpsel in der Dusche und wird unterirdisch abgeleitet. Das Gitter des Überlaufs wurde leicht verändert, damit es sich bei Starkregen nicht so leicht mit Blätter zusetzt.
Ein Ausbaggern des Weihers wurde dagegen obwohl zunächst vorgesehen nicht durchgeführt, weil nach Auskunft eines Fachmannes dies bis zu 600 000 € gekostet hätte, und dies hatte der Fiskus nicht mehr zur Verfügung gehabt.
Dabei gäbe es z.B. noch vieles zu tun, wie z.B. die Erneuerung der Ruhebänke etc.etc.
Hier verläßt das Wasser wieder den Milchborntalweiher und vereinigt sich wieder mit dem Milchbornsbach, und besucht nun den zuvor genannten Kadettenweiher etwas weiter unterhalb.

Das untere Foto zeigt den Teilabschnitt jenes Waldweges der die beiden Gewässer Milchborntalweiher und den Kadettenweiher verbindet.  


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              11) Der Jungfrauenweiher unterhalb der Erdenburg
Kurzbetrachtung von Willi Fritzen
Der Name Jungfrauenweiher bekam das erst in späteren Jahren  entstandene Gewässer von der ehemaligen Grube Jungfrau. In der Grube die unweit des heutigen Weihers lag wurde hochwertiges Buntmetall ( Bleierz, Zinkerz, Blende, und Kupfererz) gefördert. Nachdem man die Bauwürdigkeit der Lagerstätte festgestellt hatte, wurde im Oktober 1849 die Verleihungsurkunde ausgestellt. Gearbeitet wurde in vier Bausohlen. Das Grubenfeld erstreckte sich im Umfeld der früheren Erdenburg.
Nach einem plötzlichen Wassereinbruch wurde der Betrieb 1881 wegen "äußerer" Einflüsse vorläufig stillgelegt. (Weitere Infos über die Grube Jungfrau finden sie in der Literatur über das Bensberger Erzrevier.)  
  
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Dort wo sich heute der Damm des Jungfrauenweihers befindet stand bis zum Verfall einst diese Holzbrücke und überspannte die Talsohle. Sehr warscheinlich wurde die Holzbrücke von Pionieren errichtet. Der Volksmund kennt die Holzbrücke noch unter dem Namen "Pionierbrücke" Wenn es noch einen älteren Mitbürger gibt der mir hierzu nähere Auskunft geben kann bin ich ihm sehr dankbar. W. Fritzen Tel. 02204 / 71177 
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       12.) Die ehemalige Grube Blücher / heute Naturfreundehaus Hardt
Kurzbeschreibung von Willi Fritzen
Die Grube Blücher ist eine ehemalige Buntmetallerz Grube im Bensberger Erzrevier. Es war die Zeit (Beginn 19. Jahrhundert) als es technisch möglich war, Zinkerz in hochwertiges Metall zu verwandeln. Durch diese neue Möglichkeit der Metallgewinnung brach im Bensberger Erzrevier ein wahrer Zinkrausch aus. Es waren die Spuren von einem Altbergbau aus der Zeit des Mittelalters oder sogar noch früher der die Geologen auf der Suche nach Erzlagerstätten den Hinweis auf Erzvorkommen gab.
 
Bereits um das Jahr 1893 wurde der Grubenbetrieb stillgelegt.
Aus dem ehemaligen Steigerhaus der Grube Blücher entstand nach Umbauten und Restaurierungsarbeiten im Jahre 1960 das Naturfreundehaus Haus Hardt.
(Weitere Infos zur Grube Blücher finden Sie auf einer aufgestellten Infotafel oder in der Literatur zum Thema Bensberger Erzrevier.)
 
"Die Bärenhöhle" bei der ehemaligen Grube Blücher. Keine Sorge die Höhle hat nichts mit Bären zu tun. Vermutlich stammt der Name Bärenhöhle aus Kindermund, denn in der Tat beflügelt die Höhle die Abenteuerlust der Kinder.
Wie wir aus der Geschichte unserer Bergischen Heimat wissen gab es im Bensberger Umland früher einmal mehr als 50 Erzgruben, denn das Erdreich in diesem Gebiet wurde mit unzähligen Stollen zur Gewinnung von nutzbaren Mineralien wie ein Schweizer Käse durchlöchert. Es gab früher nicht nur Bergwerkgesellschaften mit viel Kapital im Rücken sondern auch kleine Unternehmungen mit wenig Geld.
Weil der erhoffte schnelle Gewinn vielfach ausblieb, wurden die Arbeiten aus Geldmangel oft schon nach kurzer Zeit wieder eingestellt. Das hier gezeigte "Mundloch" von einem ca 15 Meter langen Stollen war zur Untersuchung des Grubenfeldes vorangetrieben worden, aber danach wieder eingestellt worden ist. Später wurde der Eingang mit drei Türen gesichert und der Stollen zur Lagerung und Aufbewahrung von bis zu 500 Kilo Sprengstoff genutzt. Dieser Stollen ist auch heute noch im Waldgebiet in nur 50 Meter Entfernung neben dem Parkplatz einsehbar.
Hier rund um den Stollen haben schon viele Kinder- und Jugendgruppen ihre Freizeit verbracht. Den Namen "Bärenhöhle" haben sich dabei mal spielende Kinder für diese romantische Höhle ausgedacht.
 
Wenn hier heute kaum noch etwas an den früheren Grubenbetrieb erinnert, so ist der kleine Bachlauf mit dem rostigen, eisenhaltigen Wasser doch noch ein kleiner Hinweis dafür.   
Aus dem ehemaligen Steigerhaus der Grube Blücher entstand 1960 das  Naturfreundehaus "Haus Hardt".
Dort wo sich früher einmal der Klärteich der Grube Blücher befand, sieht es heute wie auf diesem Bild aus. (5) 
Hiermit endet unsere Reise durch das romantische Milchborntal. Obwohl die Grube Blücher nicht direkt zum eigentlichen Milchborntal zählt, gehört sie dennoch zum weitläufigen Waldgebiet "Hardt".
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