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             Die Geschichte der St. Nikolaus - Pfarre Bensberg
                                                    Teil 1   

von Willi Fritzen
Die Gründung der Pfarre Bensberg lässt sich mit historischen Mitteln nicht feststellen. Es darf aber angenommen werden, dass sie schon mehr als tausend Jahre besteht.
Damals drangen fränkische Siedler die bereits Christen waren, in die Waldgebiete unserer Heimat vor und entwickelten Rodungsinseln für den Ackerbau. Die Grundherren, die die Besiedlung organisierten, errichteten Kapellen und Kirchen und stellten geeignete Männer, die vom Bischof zum Priester geweiht wurden, bei ihren "Eigenkirchen" als Pfarrer ein.
Im Jahre 957 gibt es in Bensberg ein "Castrum banni" eine burgähnliche Anlage. ( gemeint ist vermutlich die sogenannte Nordburg, diese stand an der Stelle an der sich heute Schloss Bensberg befindet) > lesen sie mehr darüber im Ordner "Burg Bensberg" < 1139 taucht dann der Name "Bensbure" erstmalig auf. 1155 hören wir von einer Pfarre mit einer "Eigenkirche" der Grafen von Berg. 1229 wird erstmals der Name eines Pfarrers überliefert: Johannes sacerdos de Bensbure.
Im 15. Jhd. (1427) wird eine Marienkapelle > hinter usem Slosse Baensbur up eime Berg <. erwähnt. Das ist wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Neuen Schlosses oder unmittelbar daneben. Damals gab es auf die Kapelle bezogen eine Bruderschaft "Unseren lieben Frau".
Aber es gibt noch eine "wahrscheinliche Vermutung"
 für eine weitere Kirche diese soll sich am Burggraben im sogenannten Türmchenhaus, dem heutigen Museum, und eine weitere, spätere Kirche wird am Klausenberg vermutet, weil von einem Pfarrhaus dort die Rede ist, befunden haben.
Erst im Jahre 1553 wird der Pfarre von Herzog Wihelm dem Reichen von Jülich Berg das Grundstück geschenkt, auf der die heutige Pfarrkirche St. Nikolaus steht. Auf dem geschenkten Baugrund wurde zunächst eine kleine Kirche errichtet. Hierzu eine alte Darstellung.   

 Die Zeichnung zeigt die um
 1554 errichtete kleine Kirche.
Mit der Zunahme der
Bevölkerung war die Kirche 
zu klein geworden.
Der Wunsch nach einer größeren
Kirche wurde immer stärker.
Doch es dauerte dann noch 
mehr als vier Jahrhunderte bis 
der Bau der heutigen Kirche 
begonnen werden konnte.  

Der Name des Hl. Nikolaus als Pfarrpatron taucht erst im Jahre 1470 auf. Das Patronat ist aber mit Sicherheit viel älter. Nach dem Jahre 1087, als die Gebeine des in der Ostkirche hochverehrten Heiligen nach Bari in Unteritalien übertragen wurden, wurde die Nikolaus - Verehrung auch im Abendland "modern". Vielerorts entstanden Nikolaus - Patronats.  
 Ein Bild von Seltenheitswert.
Unsere Aufnahme entstand 1878.
Links sehen wir noch das alte
Kirchlein von 1554 und rechts den
östlichen Teil der heutigen Kirche.
Am 17. Dezember 1878 erfolgte
die Einweihung des ersten
Bauabschnittes der neuen Kirche.
Nach dem Abriss des alten Kirchleins erfolgte die Fertigstellung des gesamten 
Kirchenschiffs. Aber die endgültige Fertigstellung dauerte dann doch noch einige Jahre. So war z.B. für die Errichtung des Kirchturms kein Geld mehr vorhanden. Durch die hochherzige Spende von Emilie Schmitz geb. Raab konnte der Kirchturm fertiggestellt werden.
 
Foto zirka 1910. Das Foto
entstand aus Blickrichtung
Hauptstrasse. Die Figur des
Pfarrpartron von St. Nikolaus
am Kirchengebäude fehlt
aber noch.
Die Steinfigur des hl. Nikolaus
an der Südseite der Kirche
wurde am Pfingstmontag, dem
25. Mai 1912 unter großer
Anteilnahme der Bevölkerung
hochgezogen. An der
Durchführung waren die
Männer der Freiwilligen
Feuerwehr Bensberg
maßgeblich beteiligt.
Unsere Pfarrkirche von
der Hardt aus gesehen.
Blick von Osten, von der
Drehleiter der Feuerwehr
aufs Amtsgericht und die
Pfarrkirche und ins weite
Land.
Blick durch das
schmiedeeiserne Gitter
beim Pfarrhaus auf
unsere Kirche.
Aus östlicher Richtung auf
Kirche und Treffpunkt.
Vom Kirchturm hat man einen 
tollen Blick auf Bensberg und
 die Rheinebene.
Kreuzigungsgruppe an der
Ostseite der Kirche erinnert
an die Volksmission 1891.
Die Ausstattung im Innern, und insbesondere des Altarraums war geprägt vom damaligen Zeitgeist. Insbesondere die Ausmalung der Kirche war sehr dunkel gehalten. Wenn man bedenkt, dass erst in den Jahren 1923/24 eine elektrische Lichtanlage installiert worden ist, und in der Zeit davor das Gotteshaus nur mit Kerzenlicht erhellt werden konnte, dann wirkt dies auf den heutigen Betrachter sehr beklemmend. Hier einige Aufnahmen aus früherer Zeit.  
Blick in den einstigen Altarraum
vor 1923. Auf dem Foto ganz oben
sehen wir noch den zinkvergoldeten
Kronleuchter der mit 72 Wachskerzen
bestückt war. Mit der Errichtung
der elektrischen Lichtanlage bekam 
dieser elektrische Glühbirnen in 
Kerzenform.  

Der alte
Hochaltar der
Kirche der erst bei der Erneuerung der Kirche 1956/57 entfernt wurde.
 Kircheninnere im Mai 1952 bei
einer Trauung aufgenommen. 
Links im Bild die frühere Kanzel
und rechts vor der Säule der  
Maialtar.  

Das Foto wurde 1952 anläßlich eines Hochamtes aufgenommen.
Neben Kanzel,
Kommunion-
bank,
Hochaltar,
Chorgestühl erkennt man noch den alten Plattenbelag des Bodens.
 Der Chorraum der Kirche
kurz vor der Umgestaltung
von 1956/57.

Teil 1 des 
Umbaus ist geschafft.    
Ikone von der
Immerwährenden Hilfe.
Im Jahre 1888 wurde
eine Kopie dieser Ikone
in unserer Kirche
aufgestellt. Erste
Erwähnung geht auf das
Jahr 1499 (Rom)  zurück.
Die Statue der
"Schmerzhaften
Muttergottes", die "Pieta"
gehört zu den wertvollen
Ausstattungsstücke unser
Pfarrkirche. Sie stammt aus
dem 15. Jahrhundert.
Neue Orgel.
Nach der Renovierung der
Kirche erfolgte auch eine 
Neugestaltung des 
Altarraumes. Neu ist 
seither dieser Altar aus hellem,
leicht rötlich getöntem 
italienischen Sandstein.  

Sonnenmonstranz,eine 
Stiftung des Kurfürsten
Johann Wilhelm, genannt
Jan Wellem der Erbauer 
des Bensberger Schlosses.  
Monstranz, ein
Geschenk an die Pfarre
von dem ehem. Pfarrer
Hubert Emanuel Baurs.
(1888 - 1895)
Glasfenster in der Kirche
zeigt Herzog Wolfgang-
Wilhelm von Jülich-Berg.
Er hat der Pfarre ein
wertvolles Geschenk
gemacht.
  Eindrucksvolle und farbenfrohe Kirchenfenster in unserer Pfarrkirche  
Chorfenster in St. Nikolaus Bensberg. Die Rundfenster wurden von dem in Köln lebenden Glasmaler Fritz Schaefler in den Jahren 1933/34 entworfen, und in einer Glaswerkstatt hergestellt. Die hier gezeigten Fenster überstanden ohne grossen Schaden den 2. Weltkrieg und wurden in den Jahren danach lediglich ausgebessert.
Fenster links: Den Ausschnitt aus dem Mittelfenster stellt Jesus am Kreuz dar. In vollen Farben flutet das Licht der Fenster durch den Kirchenraum, den Blick auf den Altar lenkend, wo Christus, der Hohepriester, sein Opfer erneuert. Links Johannes der Lieblingsjünger, und rechts: Maria die Gottesmutter stehen dem Gekreuzigten zur Seite. Das Blut des Gekreuzigten tropft in einen goldenen Gnadenkelch.
Fenster rechts: Das linke Seitenfenster stellt Christus als Lehrer dar. Über der Peterskirche stehen die Worte "Ego Veritas" (Ich bin die Wahrheit) Eine Taube schwebt als Sinnbild des hl. Geistes über die sieben brennenden Kerzen, und der Heiligen Schrift mit der Botschaft: Ich bin das Alpha und Omega, Anfang und Ende, Weg und Ziel.
Das rechte Seitenfenster versinnbildlicht "Christus den König" und die latainischen Worte unter der gekrönten Weltkugel, die aus den Wellen der Ewigkeit schwebt, drücken es aus: "Sum Rex" (Ich bin ein König") Und ganz oben im Sternenhimmel leuchten die Anfangsbuchstaben des Christ-Königs: XP.
Ebenso sind die äußeren Chorfenster, die dekorativen Rosettenfenster in satten Grautönen gehalten, durchsetzt mit den wechselnden Farben des Kirchenjahres. Sie sollen die mittleren Fenster hervorheben, deren Gläser herrliche Abstufungen in den Farbtönen aufweisen.
Das Fenster des Auferstandenen im Turmzimmer ist in seiner etwas herben Gestaltung von der "neuen Sachlichkeit" geprägt. Aus dem dunklen Reich des Todes steigt die Lichtgestalt des Erlösers empor, in der Hand die Fahne des Siegers über den Tod. Unter ihm das leere Grab.
Tod des hl. Josef bzw. Josefsfenster im linken Vorchor. Das Glasbild wurde 1939 von dem bekannten Kölner Künstler Peter Hecker geschaffen. Die Patriarchengestalt des hl. Josef ruht auf dem Sterbebett. Helfend und tröstend stehen ihm Christus und Maria bei.
Das Marienfenster im rechten Vorchor. In schlichter und lieblicher Zeichnung wird die in den Himmel auffahrende Gottesmutter gezeigt, umgeben von einem Strahlenkranz auf tiefblauem Feld. Im Hintergrund ist die Weite des Himmels mit seinen Sternen angedeutet. Segnend breitet Maria ihre Hände aus.
Das untere Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Marienfenster. Drei Engel begleiten singend die Gottesmutter, einer von ihnen schwingt ein Weihrauchfass.
Das Glasgemälde will das Wirken Gottes durch die Sakramente als heilende Kraft darstellen. Die Wahl des Themas und die gedankliche Grundlage verdankt die Gemeinde ihrem damaligen Dechanten Hugo Berger. (leider sind schriftliche Unterlagen nicht mehr vorhanden.  
Fensterbild links: Der Künstler zeigt uns ein Bild vom himmlichen Jerusalem. Es deutet die Aussendung der zwölf Aposteln in die Welt und das Ziel unseres Lebens, das neue Jerusalem. Der Heilige Geist sendet die Boten hinaus, und sie sprechen in allen Sprachen, und wir sind aufgerufen die Botschaft zu hören. 
Fensterbild rechts: Hier wird der Gedanke des ersten Fensters fortgeführt."Missio, ihr sollt mir Zeugen sein bis an die Grenzen der Erde".
  
Das Nikolausfenster über dem Haupteingang. Das Glasbild zeigt den Pfarrpatron St. Nikolaus als Bischof, der bei Sturm und Wellengang aufrecht im Schiff (der Gemeinde) steht. Sein Hirtenstab wird dabei zum Mast an dem sich die Segel im Wind blähen. So verkörpert unser Pfarrpatron den Beistand des guten Hirten, der seiner Gemeinde in den Stürmen der Geschichte beisteht und Schutz gewährt, auch wenn das Schifflein in den Wellen unterzugehen droht.
Das Schiff ist gefüllt mit Getreidesäcken, die an die Legende vom Weizenwunder erinnert, mit dem Nikolaus als Bischof von Myra einst eine Gemeinde vor der Hungersnot bewahrte.
Die Getreidesäcke erinnert die christliche Gemeinde an den Auftrag Jesu: "Gebt ihr ihnen zu essen".
Hilfe zum Leben. Vor der Silhouette des Kirchturmes von St. Nikolaus Bensberg stehen die Hl. Drei Könige oder genauer betrachtet sind es drei Sternsinger die durch die Gemeinde ziehen, um für notleidenden Kinder in aller Welt zu sammeln, die im unteren Teil des Fensterbildes ihre bittende Hände ausstrecken.
Unsere Sternsinger verkörpern exemplarisch jenen Dienst, den wir als christliche Gemeinde zu tuen haben, wenn wir glaubwürdig sein wollen. An vielen Stellen geschieht das ja auch; oft genug so diskret und ohne Aufsehen, wie es St. Nikolaus damals tat.
  
Links: Vierpassfenster über der Pieta. Das Fenster erinnert uns an die Osternacht: die Auferstehung des gekreuzigten Erlösers aus dem Grab und unsere Auferstehung (Wiedergeburt) bei der Taufe. Die drei Kreuze zeigen die Kreuzigungsgruppe auf Golgotha.
Rechts: Dieses Vierpassfenster zeigt die Krankensalbung durch den Priester als Mittler der Göttlichen Gnade. "Durch die heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen. Er stehe Dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. In seiner Gnade richtet er Dich auf".
 
Links: Vierpassfenster Versöhnung: Im Sakrament der Versöhnung hebt Gott den reuigen Sünder heraus aus dem Schweinetrog der Sünde.
Rechts: Vierpassfenster Firmung: Es erinnert uns an das Sakrament der hl. Firmung. "Der Bischof ruft den Firmling in die Verantwortung des Vollchristen für Kirche und Welt".
  
Vierpassfenster Taufe: Das Glasfenster zeigt den Täufling, die Eltern und den Priester bei der Taufe. Das Taufbecken mit dem Taufwasser ist das Symbol der Wiedergeburt. Der Heilige Geist, in Gestalt einer Taube, weist auf die Erneuerung durch das Wirken des Heiligen Geistes. 
Vierpassfenster Kommunion: Das prachtvolle Fenster erinnert uns an das Sakrament der Eucharistie, und den Priester der beim heiligen Gastmahl dem Kommunionkind die hl. Kommunion reicht. Über dem Kommunionkind schwebt in Gestalt einer Taube der Heilige Geist.
  
Links Vierpassfenster Priesterweihe: Das Fenster hat einen unmittelbaren Bezug auf Bensberg. Beim genauen Hinschauen erkennt man im Hintergrund des Fensterbildes das "Kardinal-Schulte-Haus" das damalige Priesterseminar in Bensberg. "Der Bischof legt dem künftigen Priester die Hand auf".
Rechts: Das Fenster ist dem Sakrament der Ehe gewidmet. Die Ehe ist Teilhabe an der göttlichen Liebe. Die Unauflöslichkeit der Ehe ist Gottesgesetz. Treuebruch in der Ehe ist Treuebruch gegen Gott. Die eheliche Hingabe muss offenbleiben für die Weitergabe des Lebens. "Die Brautleute reichen sich die Hand und geloben Treue".
 
Das hier gezeigte Fenster befindet sich in der Beichtkapelle. (dort stand früher der Taufbrunnen der heute am Marienaltar steht) Die drei Blutstropfen sind Sinnbild der Dreifaltigkeit und als Hort der Gnade.

Die Wiedergabe der Fotos erfolgte mit kirchlicher Druckerlaubnis. Fotos der Kirchenfenster  von Christian Frommert, Wolfgang Graf, und Dechant Heinz -Peter Janßen.
 Texte: Dechant Heinz-Peter Janßen + Kurt Stollenwerk  
            Die Vita-Ikone des hl. Nikolaus in unserer Pfarrkirche
                          zu sehen am linken Chorfeiler
                                    Die Vita-Ikone
Die Verehrung des hl. Nikolaus hat bereits eine jahrhundertlange Tradition. Die historische Forschung ist zu der Erkenntnis gelangt, dass im 4. Jahrhundert in Myra ein Bischof mit dem Namen Nikolaus gelebt hat, dessen Bedeutung in seiner Heimat bereits zu seinen Lebzeiten außergewöhnlich groß gewesen sein muß.
So entwickelte sich bereits im 4. Jahrhundert in christlichen Familien der Brauch, Kinder den Namen von bekannten Heiligen zugeben. An der Spitze lag hierbei der Name Nikolaus.
Die Zeitgenossen rühmten seine Frömmigkeit, Demut, Freigiebigkeit, und Nächstenliebe. Seine Verehrung nahm alsbald einen einmaligen Siegeszug um die Welt. Er wurde zum Schutzheiligen der Kinder, der Schiffer, Kaufleute, Müller und zum Patron des russischen Reiches. Als Glaubensstreiter und Beschützer der Kirche wurde er auch Patron von Städten - wie etwa der russischen Stadt Moshajsk. 
Von seiner Verehrung in Griechenland und Russland zeugen unzählige Ikonen. Die Darstellung des hl. Nikolaus auf der russischen Ikone in unserer Pfarrkirche ist eine sogenannte Vita-Ikone. Mit anderen Worten, wurde neben der Darstellung des Heiligen noch in einer Bilderfolge Szenen aus seinem Leben und Taten eingearbeitet.
 
Im Mittelteil dieser Ikone erscheinen neben Nikolaus rechts und links Christus und Maria als Halbfiguren. Die Vita-Ikone von Bensberg, wurde um 1800 in Eitempera-Farben auf Holz in altmeisterliche Manier von einem Ikonenmaler gefertigt. 
In der Kathedrale der 110 km westlich von Moskau gelegenen Stadt Moshajsk (Moschaisk)  befindet sich eine solche alte, wohl aus dem 15.Jh. stammende Vita-Ikone des hl. Nikolaus. Diese besagte Ikone des hl. Nikolaus von Moshajsk erfreute sich in ganz Russland großer Beliebtheit.
Nach ihrem Vorbild wurden zahlreiche Nachbildungen gefertigt und fanden eine weite Verbreitung.    
Innenaufnahme der
Nikolauskirche von
Myra.
Mittelteil der
Vita-Ikone.
                 Hier nun eine knappe Beschreibung der Vita-Ikone.
Im Mittelteil erkennen wir den hl. Nikolaus entsprechend im Ausdruck und Kleidung dem herkömmlichen Typus. Der Gesichtsausdruck des Heiligen wirkt sehr menschlich und dennoch stark. In der einen Hand trägt er einen Tatarensäbel und in der anderen Hand eine zweigeschossige Kathedrale mit einer runden Kuppel. Ausgewogen ist die übrige Bildkomposition. Oben links und rechts Christus und Maria, und unten links und rechts streckt Nikolaus jeweils seine helfende Hand aus, bildliche Darstellungen die aus seinem Leben und seinen Taten berichten.
 
        Einzelbildnis auf der Vita-Ikone - Titel: Geburt und Wannenwunder
 Während die Mutter noch im Wochenbett liegt wird das Kind von einer Magd gebadet. Zum Erstaunen der Frauen und des Vaters geschah das Wunder. Der Säugling steht - wie es in der Legende heisst- ohne fremde Hilfe aufrecht in der Wanne.
                        Einzelbildnis auf der Vita-Ikone Titel: Taufe
 Bei der Taufe steht der kleine Nikolaus aufrecht im Taufbecken, links seine Eltern, rechts der Abt (Onkel) der ihn tauft und ein Priester.
Einschulung von Nikolaus
              Einzelbildnis auf der Vita-Ikone Titel: Jungfrauenlegende
Ein verarmter Mann hatte drei Töchter im heiratsfähigen Alter aber kein Geld um ihnen eine angemessene Heirat zu ermöglichen. Der junge Nikolaus erfährt von der Notsituation und half auf seine Art. In drei aufeinander folgenden Nächten geht er heimlich zum Haus der drei Frauen und wirft ihnen drei Geldbeutel durchs Fenster an ihr Bett. Das Bild auf der Ikone zeigt drei schlafende Jungfrauen in einem Bett. Nikolaus der damals noch nicht Bischof war und daher noch keine bischöfliche Kleidung trägt steht vor dem Haus am Fenster und in der rechten Hand einen großen Beutel mit Goldstücken. Seitlich sitzt der Vater und dankt dem heimlichen Wohltäter.
 
             Enzelbildnis auf der Vita-Ikone- Titel: Die Bischofswahl
Zur Berufung und Wahl zum Bischof ging folgende Begebenheit voraus. Einer der anwesenden Bischöfe habe im Traum eine Stimme vernommen. Wählt den ersten Besucher der Kirche. Er trägt den Namen Nikolaus d.h. der Sieg des Volkes Gottes. Den Frömmsten habe man wählen wollen. 
Nikolaus sträubte sich anfänglich, beugte sich aber dann der einmütigen Abstimmung. Zwei Priester halten im Hintergrund ein Spruchband hoch, auf dem das Geschehen verkündet wird. 
Rechts und links verfolgen die Eltern die Weihe des Sohnes als Bischof von Myra.  
 
          Einzelbildnis auf der Vita-Ikone - Titel: Konzil von Nicäa.
Als Bischof von Myra der bedeutensten Stadt an der Südküste Kleinasiens nahm im Jahre 325 auch Nikolaus am Konzil von Nicäa teil. Die Lehre Arius, der auf die Unterordnung Christi als Geschöpf von Gott Vater beharrte, war von den Konzilvätern verworfen worden. Nikolaus, als Verfechter des wahren Glaubens war es dagegen gelungen die Versammlung der Konzilväter von der Wesensgleichheit Christi mit Gott Vater zu überzeugen. Um Arius wegen seiner Irrlehre zu strafen verpasste Nikolaus dem Arius eine Ohrfeige. Daraufhin wurde Nikolaus von Kaiser Konstantin, der das Konzil einberufen hatte, eingekerkert, ist aber kurz darauf wieder freigelassen worden.  
Einzelbildnis Titel:
Feldherrenlegende.
    Einzelbildnis auf der Vita-Ikone -Titel: Rückführung des verschleppten
                                             Kindes.
Die Legende erzählt das Schicksal eines Jungen namens Adeodatus. Im Alter von 7 Jahren wurde er von Piraten geraubt. Auf die Fürsprache des hl. Nikolaus wurde das Kind seinen Eltern zurückgebracht. In unserer Ikone sitzt die Familie unter einer Nikolausikone. Andächtiges Erstaunen als Nikolaus mit dem Knaben in der Türöffnung erscheint.
  
Hinweis: Die hier veröffentlichten Texte wurden jeweils in gekürzter und leichtveränderter Fassung wieder gegeben. 
          Einzelbildnis auf der Vita - Ikone - Titel: Tod des hl. Nikolaus
Das Totenbett des hl. Nikolaus umstehen Trauende. Der liegende Heilige ist bekleidet mit seinen bischöflichen Insignien, im rechten Arm die Heilige Schrift.
 
(60)
                Translation der Gebeine des hl. Nikolaus nach Bari.
Ende des 11. Jahrhunderts machte eine kriegerische Macht die Küste Kleinasiens unsicher. Die in der Grabeskirche in Myra ruhenden Gebeine des Heiligen erschienen nicht mehr sicher zu sein.
Anders dagegen die Bewohner von Bari, einer Hafenstadt in Süditalien hielten sich daher für berechtigt, sich der Gebeine des Heiligen zu bemächtigen. Eine Gruppe von Kaufleuten aus Bari gelang es indem sie sich als Pilger ausgaben die Gebeine des hl. Nikolaus zu entwenden, um sie nach Bari zu überführen. Dort erreichten sie am 9. Mai 1087 wohlbehalten den Hafen von Bari. Noch im selben Jahr begann der Bau einer großen Nikolausbasilika wo die Gebeine heute noch ruhen.
Auf unserm Bild ruht St. Nikolaus noch unversehrt im offenen, gleichsam schwebenden Sarg, begleitet von einem Priester, einem geistlichen Würdenträger und einem Seemann. Vor dem geöffneten Tor einer vieltürmigen Stadt wird er von einem Bischof empfangen, der ein Evangelienbuch in den Händen trägt.
Fotos: Dechant Heinz-Peter Janßen, Text: Kurt Stollenwerk.

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     Lichtinstallation und Candlelight - Messe zum Patronatsfest der   
        der Pfarrkirche St. Nikolaus Bensberg am 6. Dezember 2011
 
 Ein Lichtermeer von Scheinwerfern und Kerzen verzauberte den Innenraum der Pfarrkirche St. Nikolaus am 6. Dezember 2011 am Namensfest des Pfarrpatrons St. Nikolaus.
Äußerer Anlaß war die Abschlußfeier im Jubeljahr 2010 / 2011 zum 125jährigen Bestehen des Gotteshauses.
Viele Besucher waren gekommen um gemeinsam anläßlich der Heiligen Messe zu meditieren, zu beten und zu singen.
Kerzen rund um den Altar und die computergesteuerte Lichtinstallation sorgten für eine besondere Atmosphäre, die den Besuchern dieses Patronatsfestes noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Die hier gezeigten Fotos waren bereits vor der Feierstunde von dem Fotografen Markus Bollen aus Bensberg eingefangen worden, und sollen noch lange an dieses besondere Ereignis erinnern.  
Diese drei hier gezeigten Bilder entstanden bereits am 12. Dezember 2010 anläßlich der Candlelight - Messe. Im Anschluss folgen nun Bilder vom Patrozinium  am 6. Dezember 2011.     
Im Anschluss an die Festmesse trafen sich die Kirchenbesucher noch unter der Orgelbühne zum Gedankenaustausch.
Ich danke Herrn Markus Bollen für die freundliche Überlassung der Bilder.
(67)
        Weitere Fotos von der Pfarrkirche St. Nikolaus finden Sie unter
                          Pfarrkirche St. Nikolaus Bensberg Teil 2
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